Rezension zu „Partem - Wie die Liebe so kalt“ von Stefanie Neeb
Inhalt (Klappentext)
Wenn ein kaltes Herz plötzlich entbrennt ...
Liebe kann jeden verwunden, doch niemanden so sehr wie Jael. Sein Auftrag ist es, anderen die Gefühle zu stehlen, und dafür muss er eiskalt sein. Als Jael auf Xenia trifft, schlägt sein Herz zum ersten Mal seit langem schneller. Dabei ist Xenia eigentlich ein ganz normales Mädchen – mal davon abgesehen, dass sie Geräusche hört, sobald sie jemanden berührt. Nur bei Jael herrscht Stille in ihrem Kopf. Die beiden sind füreinander bestimmt, doch können sie sich den Fängen derjenigen entziehen, die es auf Xenias Herz abgesehen haben? Und wird Jael für Xenia seine eigentliche Mission verraten?
Liebe kann jeden verwunden, doch niemanden so sehr wie Jael. Sein Auftrag ist es, anderen die Gefühle zu stehlen, und dafür muss er eiskalt sein. Als Jael auf Xenia trifft, schlägt sein Herz zum ersten Mal seit langem schneller. Dabei ist Xenia eigentlich ein ganz normales Mädchen – mal davon abgesehen, dass sie Geräusche hört, sobald sie jemanden berührt. Nur bei Jael herrscht Stille in ihrem Kopf. Die beiden sind füreinander bestimmt, doch können sie sich den Fängen derjenigen entziehen, die es auf Xenias Herz abgesehen haben? Und wird Jael für Xenia seine eigentliche Mission verraten?
Meine Meinung
Das Cover, schlicht und elegant, und der Titel, scheinbar paradox, haben direkt meinen Blick gefangen. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, bekam ich schon eine erste Ahnung, wie treffend dieser Titel sein würde…
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir ehrlich gesagt anfangs noch ein wenig schwer. Als Leser werden wir direkt mit vielen neuen Charakteren auf einmal konfrontiert und ich brauchte eine Weile, um die Namen allen zuordnen zu können und zu verstehen, wie sie so zueinander stehen.
Hinzu kommt, dass die Kapitel aus vier Perspektiven erzählt werden. Neben Xenia und Jael, die bereits auf dem Klappentext erwähnt werden, gibt es auch noch Chrystal und Felix. Die Kapitel sind eher kurz, zwischendurch sogar mal nur zwei bis drei Seiten lang, weshalb es mir am Anfang manchmal schwer fiel, der Handlung zu folgen.
Doch nach den ersten 100 Seiten und als ich mich dann erstmal besser in der Geschichte zurecht fand, lernte ich diesen Schreibstil erst so richtig zu schätzen. Stefanie Neeb gelingt es wirklich wunderbar diese verschiedenen Perspektiven und Handlungsstränge miteinander zu einer zusammenhängenden Story zu verknüpfen. Vieles spielt zeitlich parallel und so setzten die Kapitel oft Momente vor dem vorangegangen ein und flossen dann einander über. Das hat die Geschichte um einiges lebendiger gemacht.
In dem Buch gibt es zwei Liebesgeschichten, die sich langsam entwickeln: Die zwischen Xenia und Jael, aber auch eine zwischen Chrystal und Felix.
Erstere hat mir ehrlich gesagt ein wenig Probleme bereitet. Xenia und Jael sind schon bei ihrem ersten Treffen fasziniert und bekommen den jeweils anderen nicht mehr aus dem Kopf. Verständlich, wenn man ihre besonderen Fähigkeiten kennt. Jael kann anderen Menschen die Gefühle entziehen, ihnen die Liebe nehmen. Doch dann begegnet der Xenia. Von Menschen wie ihr hat er schon gelesen, aber so jemandem zu begegnen war etwas ganz anderes. Xenia ist ein Immunit. Nicht nur kann er sie nicht so beeinflussen wie andere, ihre eigenen Fähigkeiten könnten auch Jael selbst gefährlich werden. Aber gerade das macht sie zu dem perfekten Ziel - zu seinem perfekten Opfer.
Während Jael also versucht Xenias vertrauen zu gewinnen, merkt er, dass sein Herz wohl ganz eigene Interessen verfolgt. Sein Part in dieser Beziehung erschien mir sogar noch recht plausibel, auch wenn ich Schwierigkeiten hatte, mit seinem Charakter warm zu werden. Er wirkt kaltblütig, unverschämt und sehr verschlossen. Von seinen Motiven erfahren wir erst am Ende des Buches etwas, auch wenn da sicherlich noch mehr hinter steckt.
Xenia hingegen wirkt nahezu grundlos fasziniert in meinen Augen. Zwar haben Jaels Fähigkeiten auch eine gewisse Wirkung auf sie, denn er ist der erste, der sie Stille hören lässt, wenn sie ihn berührt - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Doch darüber hinaus verstehe ich nicht, was sie denn an Jael selbst findet. Er hat ihr lange nicht die geringsten Gründe gegeben, ihm zu vertrauen oder ihn zu mögen. Und trotzdem fängt sie an sich in ihn zu verlieben. Wie auch bei Jael hatte ich erst ein paar Probleme sie so richtig zu mögen, da ihr Charakter auf mich sehr lange noch recht blass wirkte. Es nach etwa zwei Dritteln der Geschichte erfährt man dann endlich mehr über sie.
Letztlich muss ich sagen, dass der Klappentext einfach etwas ganz anderes versprochen hatte. Doch in meinen Augen traf er nur im entferntesten zu.
Bei Chrystal und Felix sah das schon etwas anders aus. Zwar weiß man auch bei Chrystal nicht wirklich, was ihre Motive bei der ganzen Sache sind, aber die Beziehung, die sich zwischen Felix und ihr bildet, wirkt um einiges authentischer. Sie kommen sich langsam näher und öffnen sich gegenüber ihren Gefühlen. Beide Charaktere, besonders Felix, mochte ich sehr gerne.
Chrystal gehört zu Jael und lebt mit ihm und drei anderen in einer WG. Sie alle können anderen Menschen ihre Liebe entziehen… oder nun ja, alle bis auf Chrystal, die dies vorgibt. Leider erfahren wir gar nichts über ihren Plan in diesem Band. So fiel es mir leicht zu vergessen, wer sie eigentlich ist.
Felix ist Xenias bester Freund und der vermutlich einzig „normale“ Protagonist. Er lebt mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester und versucht die beiden mit verschiedenen Jobs zu unterstützen. Er ist jemand, der alles stehen und liegen lässt für die Menschen, die er liebt.
Partem - hinter diesem Begriff verbirgt sich… nun ja, was eigentlich? Über den Partem erfährt man ebenfalls noch sehr wenig. Was ich auch jedoch verraten kann, ohne zu spoilern, ist, dass damit eine Organisation verbunden ist, die wie Jael das Ziel verfolgt, Menschen zu „entleeren“.
Die Grundidee, oder zumindest das, was von ihr gezeigt wurde, hat mir schon gut gefallen. Alles war um einiges düster, als der Klappentext vermuten lässt und ich könnte mir vorstellen, dass die Geschichte vielleicht noch überzeugender wäre, wären die Protagonisten ein wenig älter.
Einer meiner größten Kritikpunkte war, dass eigentlich fast alle meine Fragen offen geblieben gibt. Die Autorin war noch recht sparsam mit Informationen, wodurch einerseits eine mysteriöse Stimmung geschaffen wurde, andererseits verstärkte das meine Probleme, die Geschichte zu verstehen. Inwiefern Prolog und Chrystal in die Geschichte reinpassen, ist noch sehr unklar. Auch über die Organisation rund um den Partem weiß man kaum etwas.
Das Ende fand ich etwas wahllos gewählt. Es gab keinen großen Cliffhanger, dabei hat es sich eher angefühlt, als würde man sich noch mitten im Buch befinden und als würde die Geschichte einfach abbrechen.
Trotzdem hat Stefanie Neeb eine tolle Atmosphäre und ein spannendes Fundament geschaffen, was mich sehr neugierig auf die Fortsetzung macht. Ich hoffe und glaube, dass der zweite Band mir noch etwas besser gefallen wird, jetzt da ich mit den Charakteren vertraut bin und es gerade zum Ende des Buches hin ziemlich spannend wurde.
Fazit
Insgesamt hat „Partem - Wie die Liebe so kalt“ sowohl Schwächen als auch Stärken. Die zweite Hälfte des Buches hat mit um einiges besser gefallen als der Anfang und die Grundidee war wirklich interessant. Deshalb möchte ich auch Band 2 lesen und freue mich sogar schon darauf. Ich glaube, dass da noch viel potential in der Geschichte steckt.
Der Klappentext passt leider meiner Meinung nach nicht wirklich zu dem Buch und wirkte auf mich eher Irre führend. Ich bin dadurch mit anderen Erwartungen an dieses Buch herangegangen.
Bewertung
3,5/5☆
Ich möchte mich ganz herzlich beim Dragonfly Verlag und dem HarperCollins Bloggerportal für das Rezensionsexemplar bedanken! ♡
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