Rezension zu „Neon Gods - Hades & Persephone“ von Katee Robert
Inhalt (Klappentext)
Er ist ein Mythos. Doch vom ersten Augenblick an gehört er ihr …
Als ihre Mutter Persephone auf einem Ball überraschend Zeus verspricht, bleibt der jungen Frau keine Wahl: Sie flieht über die Brücke des Styx in die Unterstadt, wo sie plötzlich dem geheimnisvollen Hades gegenübersteht. Seit Jahren hat ihn niemand mehr gesehen, er ist ein Mythos, ein Monster – und ihre einzige Chance, Zeus und ihrer Mutter zu entkommen. Vom ersten Augenblick an übt Hades eine Faszination auf Persephone aus, der sie sich nicht entziehen kann. Und so bietet sie ihm einen Deal an, der ihrer beider Leben für immer verändern wird …
Meine Meinung
Und wieder ist es passiert… BookTok hat mich überzeugt ein Buch auf meine Wunschliste zu setzen, nur um dann enttäuscht zu werden. „Neon Gods - Hades & Persephone“ vereint leider so ziemlich alles, was ich an den BookTok Empfehlungen hasse.
Wer auf BookTok unterwegs ist, weiß, dass es in letzter Zeit einen ziemlichen Hype um Hades & Persephone Retellings gab. Und da ich selbst sehr gerne Bücher lese, in denen mythologische Elemente verarbeitet werden, wurde ich natürlich sofort neugierig als die Übersetzung der gehypten „Neon Gods“-Reihe angekündigt wurde.
Leider wurde ich mir ebenso schnell beim Lesen klar, dass die Geschichte ganz und gar nicht das ist, was ich mir erhofft hatte. Mit der griechischen Mythologie hat das Buch kaum etwas zu tun. Es wirkte auf mich alles ein wenig so, als hätte die Autorin ihr ganzes Wissen rund um die griechische Mythologie von TikTok.
Es wurden bloß ein paar Namen von Göttern rein gestreut: eine ominöse Stadt Namens „Olympus“ erschaffen und Ämter die sich nach Göttern benannt wurden, was soweit so gut ist. Aber dann laufen komischerweise alle anderen auch noch mit mythologischen Namen herum, es herrscht eine merkwürdige Vetternwirtschaft … und irgendwie liegt die Stadt in den USA?
Ihr müsst wissen, dass ich das Buch nach 150 Seiten abgebrochen oder zumindest auf unbestimmte Zeit pausiert habe, aber obwohl ich ein gutes Stück des Buches gelesen habe, verstehe ich das Worldbuilding einfach nicht.
An sich gab es durchaus Elemente, die mir daran gefallen haben, die Welt bzw. das Setting wurden aber einfach nicht ausreichend erklärt. Es war sehr verwirrend, wenn plötzlich aus dem Nichts reale Orte eingeworfen wurden.
Kommen wir aber nun mal zu den Charakteren… vorab: Sie sind gewöhnliche Menschen. Wenn sie nicht noch auf den restlichen 250 Seiten irgendwelche Kräfte entwickeln, dann haben sie rein gar nichts mit Göttern zu tun. Natürlich gibt es auch Retellings, in denen es um „normale“ Menschen geht, aber da das Buch vom LYX Verlag als Romantische Fantasy eingestuft wurde, habe ich nicht damit gerechnet.
Aber um zu etwas positivem zu kommen: Ich fand sowohl Persephone und Hades, als auch die verschiedenen Nebencharaktere interessant. Persephone hat einen starken Charakter und beweist schon auf den ersten Seiten sehr viel Mut. Auch Hades hat mich von der ersten Szene an fasziniert, auch wenn ich ihn noch nicht richtig einschätzen kann.
Doch leider reichen die Charaktere nicht aus, um mich zum Weiterlesen zu bewegen. Was ich nämlich vergessen hatte, als ich auf die ganzen Buchempfehlungen gehört hatte: BookToks übertriebene Fixierung auf „Spice“. Ich hatte absolut nicht in diesem Ausmaß damit gerechnet und da ich generell kein Fan von vielen erotischen Szenen in Bücher bin, ist es eigentlich keiner Wunder, dass mich das zum Abbrechen bewegt hat. In meinen Augen schmälert zu viel deutlich die Qualität von Büchern und das Gefühl hatte ich hier auch schon nach nur 150 Seiten.
Fazit
Die ganze Rezension klang jetzt wohl ziemlich negativ - ich glaube schon, dass Leute durchaus auf ihre Kosten kommen. Aber wenn ihr auf der Suche nach einem guten Buch mit einer Neuerzählung inspiriert von der griechischen Mythologie sucht… sucht woanders. Wäre ich mit anderen Erwartungen herangegangen, hätte es mir womöglich besser gefallen, aber so war es bloß eine Enttäuschung. Ich finde unabhängig vom BookTok Hype den Klappentext und die Genreeinordnung (Romantische Fantasy) absolut irreführend.
Ich kann noch nicht sagen, ob ich dem Buch irgendwann noch eine Chance geben werde.
Bewertung
Ich lasse eine richtige Sternebewertung weg, weil ich es abgebrochen habe, aber wir bewegen uns hier im ein bis maximal zwei Sterne Bereich bisher.
Auch wenn das Buch mich nicht begeistern konnte, danke ich dem LYX Verlag und der Bloggerjury für das Rezensionsexemplar. ♥