Rezension zu „Rabenprinz“ von Margaret Rogerson
Isobel ist mit nur 17 Jahren eine der gefragtesten Porträtmalerinnen, doch ihre Kundschaft ist alles andere als gewöhnlich: die Elfen, unsterbliche Wesen, reißen sich um ihre Kunst, denn sie selbst können nichts erschaffen, ohne zu Staub zu zerfallen. Mit der Zeit hat Isobel gelernt mit dem gefährlichen Volk umzugehen, doch als eines Tages Rook, der Prinz des Herbstlandes, auftaucht und ein Porträt von sich anfertigen lassen möchte, begeht sie ihren ersten großen Fehler. Sie übertrifft sich selbst mit diesem Gemälde und malt jedes kleinste Detail - auch den Schmerz in den Augen des Prinzen. Dies kommt jedoch einem Todesurteil für ihn gleich, denn die Elfen stürzen sich auf jede kleinste Schwäche.
Um Rooks Leben zu retten, müssen Isobel und Rook sich auf eine Reise ins Land der Elfen begeben.
Meine Meinung
Schon bevor das Buch auf deutsch im cbj Verlag erschienen ist, stand es länger auf englisch auf meiner Wunschliste. Der Klappentext klang einfach ganz nach meinem Geschmack, da ich ein riesen Fan von Elfengeschichten bin. Doch bevor ich es gelesen habe, habe ich irgendwie sehr viele negative Bewertungen gelesen, aber kaum irgendwelche positiven. Deshalb waren meine Erwartungen bei diesem Buch so niedrig wie möglich - ich habe mich sogar dabei ertappt, wie ich eine wirklich schlechte Geschichte erwartet habe.
Als ich dann aber mit dem Lesen angefangen habe, hat mich das Buch sehr überrascht. Es hat nicht lange gedauert bis die Geschichte richtig angefangen hat und die Protagonistin war mir auch sofort sympathisch!
Allein der Schreibstil der Autorin verdient 5 Sterne! Margaret Rogerson gehört zu den Autoren, die einfach einen Schreibstil haben, der perfekt zum Fantasygenre passt. Man erkennt deutlich den Unterschied zu einigen anderen Fantasyautoren, vor allem, wenn diese nicht High Fantasy schreiben. Ihr Stil ist spannend und herrlich anschaulich zu lesen, wenn nicht sogar fast märchenhaft, und ich konnte mir die beschriebene Welt ohne Probleme vorstellen.
Das Cover passt ebenfalls perfekt zur Geschichte und ich bin wirklich froh, dass das Original übernommen wurde.
Das Volk der Elfen wird von den Menschen sowohl gefürchtet, als auch beneidet, denn diese wundersamen Wesen sind unsterblich, haben magische Kräfte und sind überirdisch schön. Jedoch nur oberflächlich - unter dem sogenannten „Glimmer“ verbergen sich ganz andere Gestalten. Ihre Welt ist düster und sobald jemand auch nur ein Fünkchen einer Schwäche zeigt, stürzen sie sich auf ihn.
Gerade Rook darf sich in seiner Position als Herbstprinz so etwas nicht erlauben. In Isobels Gegenwart scheint er dies zu vergessen und sich zu entspannen. Sie beide genießen die Sitzungen für die Fertigstellung des Porträts - bis Isobel den Fehler macht eine menschliche Emotion, eine Schwäche in Rooks Augen zu malen.
Die Protagonisten waren mir beide wirklich sympathisch. Isobel mochte ich schon von der ersten Seite an. Sie ist klug, mutig und keinesfalls naiv - sie weiß ganz genau, wie sie mit den Elfen umgehen muss und dass diese im Inneren nicht die hübschen Wesen sind, die sie aus sich machen. Rook zeigt sich erst sehr distanziert, denn sein ganzes Leben lang musste er schon um seine Position fürchten. Jemand wie er kann es sich einfach nicht erlauben, Gefühle zu zu lassen. Er musste bereits in der Vergangenheit lernen, was dies für Elfen bedeutet.
Und dennoch kommen sich die beiden widerwillig näher, bis sich irgendwann eine Liebesbeziehung entwickelt. Beide fürchten sich jedoch davor, da Beziehungen zwischen Menschen und Elfen verboten sind und mit dem Tod bestraft werden...
Die Entwicklung der Geschichte hat mich sehr positiv überrascht und ich habe da kaum etwas zu kritisieren! Es war spannend, magisch und fesselnd. Das einzige, was mich ein wenig gestört hat, war das Ende. Es ging doch alles recht schnell und irgendwie wirkt die Geschichte von Isobel und Rook ein wenig unvollendet. Zwar ist das Buch als Einzelband in sich abgeschlossen, doch ich hätte mir nich einen zweiten Band gewünscht. Ein Band wird dieser fantastischen Welt einfach nicht gerecht und da es am Ende auch noch eine riesige Wendung im Leben des Elfenvolkes gibt, glaube ich, dass es noch unausgeschöpftes Potential gibt.
Fazit
Insgesamt bekommt das Buch 4 bis 4,5 Sterne, weil ich die Geschichte und den Schreibstil sehr genossen habe, jedoch hätte man das Ende besser lösen können. Ein paar Seiten mehr oder sogar ein ganzer Band mehr hätten sicherlich nicht geschadet. Das Buch kann ich euch trotzdem wärmstens empfehlen, vor allem, wenn ihr High Fantasy und Bücher über Elfen mögt! Ich freue mich schon sehr auf weitere Bücher der Autorin und hoffe, dass auch diese ins deutsche übersetzt werden!
Bewertung
4-4,5/5☆
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich beim cbj Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken! ♡
Infos zum Buch
Titel: Rabenprinz
Autor: Margaret Owen
Verlag: cbj
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 386
ISBN: 978-3-570-16539-3
Preis [D]: 17,00€ [Hardcover]
Seitenzahl: 386
ISBN: 978-3-570-16539-3
Preis [D]: 17,00€ [Hardcover]
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