Rezension zu “Rokesby - Tollkühne Lügen, sinnliche Leidenschaft” von Julia Quinn
Achtung - Es handelt sich um den zweiten Band der Reihe, aber man kann alle Bände unabhängig voneinander lesen.
Inhalt (Klappentext)
Derbyshire, 1779. In den britischen Kolonien wurde Cecilias Bruder im Kampf verletzt. Mutig tritt sie die Schiffspassage nach Nordamerika an. Doch in Manhattan angekommen, entdeckt Cecilia, dass eine Verwechslung vorliegt. Statt ihres Bruders findet sie den attraktiven Captain Edward Rokesby bewusstlos im Lazarett vor. Einen innigen Briefwechsel hatte sie mit ihm und dabei ihr Herz verloren. Jetzt will sie ihm helfen, obwohl das eigentlich nur Anverwandten gestattet ist. Cecilia greift zu einer tollkühnen Lüge: Sie gibt sich als Edwards Gattin aus. Und erwartet bang den Moment, in dem ihr »Mann« die Augen aufschlägt.
Meine Meinung
Mit dem ihrem Reihenauftakt, “Bridgerton - Der Duke & ich“, konnte Julia Quinn mich schon ganz überzeugen, sodass ich direkt noch mehr von ihren historischen Liebesromanen lesen wollte. „Rokesby“ erzählt die Vorgeschichte zu Bridgerton und so haben mich die Bücher gleich noch neugieriger gemacht. Es geht um die Adelsfamilie Rokesby, die Nachbarn und enge Freunde der Bridgertons.
Eigentlich handelt es sich bei diesem Band um den zweiten, aber da ich mir sagen lassen habe, dass man sie unabhängig voneinander lesen kann, habe ich mit die Reihe mit diesem Buch begonnen.
Ich mag die Bücher der Autorin sehr gerne. Sie sind locker und romantisch geschrieben und obwohl sie im 18. Jahrhundert spielen, eignen sich die Bücher auch für alle, die keine so großen Fans von historischen Romanen sind. Historische Ereignisse sind hier eher ein wenig nebensächlich, dafür ist die Beziehung der Protagonisten umso schöner geschrieben.
Als Cecilia ein Brief aus Nordamerika erreicht, mit der Botschaft, ihr Bruder wurde im Kampf verletzt, zögert sie nicht lange und bricht kurzerhand auf, um nach ihm zu suchen. Nach dem Tod ihres Vaters ist sie zudem darauf angewiesen, dass ihr Bruder sich um sie kümmert. Doch leider verläuft die Reise ganz anders als erwartet und anstatt ihren Bruder vorzufinden, trifft sie auf den verletzten Captain Edward Rokesby. Man möchte sie nicht zu dem bewusstlosen Freund ihres Bruders vorlassen und so muss schnell eine Notlüge helfen: sie behauptet, sie wäre seine Frau. Doch sie erwartet nicht, dass Edward so früh aufwacht - und sie obendrein noch erkennt.
Cecilia möchte eigentlich nur ihren Bruder finden und Edward helfen gesund zu werden, aber ehe sie sich versieht, hat sie sich in einem Netz aus Lügen verstrickt. Ich mochte sie wirklich sehr gerne, auch wenn ich sie manchmal schütteln wollte, damit sie Edward endlich die Wahrheit sagt. Das letzte was sie möchte, ist, ihn in eine Heiratsfalle zu locken, doch sie merkt schnell, dass Edward nicht zulassen würde, sie nicht zu heiraten, damit ihrem Ruf nicht geschadet wird. Sie ist fest entschlossen, sich nicht von ihrem Ziel abbringen zu lassen. Womit Cecilia nicht gerechnet hat: ihre harmlose Schwärmerei für Edward entwickelt sich langsam zu etwas mehr...
Edward hat sein Gedächtnis durch seine Verletzung verloren und erinnert sich weder daran, wie es geschehen ist, noch ob er Cecilia wirklich geheiratet hat. Da die beiden sich aber schon indirekt durch die Briefe, die Cecilia offiziell ihrem Bruder Thomas geschrieben hat, und in denen auch die beiden sich immer wieder einige Worte geschrieben haben, glaubt er ihre Lüge. Nicht zuletzt wegen der unleugbaren Anziehung zu Cecilia.
Er ist durch und durch ein Gentleman und auch wenn er sich an keine Hochzeit erinnert, ist er fest entschlossen für seine „Ehefrau“ zu sorgen.
Die Liebesgeschichte der beiden entwickelt sich langsam, wirkte so aber noch authentischer. Cecilia wird von der Angst um ihren Bruder geplagt und obwohl sie nichts lieber möchte, als Edward endlich die Wahrheit zu sagen, fürchtet sie, ohne seine Hilfe ihren Bruder nicht mehr zu finden.
Manchmal hat es mich ein wenig aufgeregt, dass Cecilia ihm nicht endlich sagt, was wirklich Sache ist, aber ich weiß wirklich nicht, wie ich an ihrer Stelle gehandelt hätte. Ich kann ihren inneren Konflikt wirklich nachvollziehen. Und auch dass Edward ihr als Ehemann, ganz gleich ob er sich an etwas erinnert, ein gutes Leben bieten möchte, hat ihm direkt einen Platz in meinem Herzen geöffnet.
In der Mitte der Geschichte wurde die Handlung rund um Thomas, ihren Bruder, etwas langatmig und rückte mehr in den Vordergrund, bevor es dann wieder spannend weiterging. Was mir besonders gefallen hat, waren die Ausschnitte aus den Briefen von Cecilia und Thomas, die es an fast allen Kapitelanfängen gab. So konnte man die Entwicklung der Beziehung zwischen Edward und Cecilia noch besser nachvollziehen in der Gegenwart und auch der Vergangenheit.
Die historischen Elemente traten wie schon erwähnt meist eher etwas im Hintergrund. Sie vervollständigten die Story, aber auch wenn man eigentlich kein Fan von diesem Genre ist, lohnt es sich, das Buch für die Liebesgeschichte zu lesen!
Fazit
„Rokesby“ sorgt für einige entspannte Lesestunden und ich habe die Story sehr genossen. „Bridgerton“ von der Autorin hat mir noch etwas besser gefallen, aber ich möchte auf jeden Fall auch noch die anderen Bände der Reihe lesen! Wenn ihr nach einem lockeren Liebesroman mit historischem Setting sucht, seid ihr hier genau richtig.
Bewertung
4/5☆
Vielen Dank an MIRA Taschenbuch, die mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. ♡
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