Rezension zu „Zwillingskronen - Des Königs letzte Kinder“ von Annemarie Blenk

Inhalt (Klappentext)

Dass alle Menschen gleich sind, müssen die Zwillingsprinzessinnen Kyana und Aiyana nach dem Fall von Dorshans Königshaus erst noch lernen. Während die eine in die Welt hinauszieht und ein Abenteuer nach dem anderen sucht, verbringt die andere ihre Zeit vergebens damit, längst Verlorenes bewahren zu wollen.

Zwillingskronen - des Königs letzte Kinder erzählt die tragische Geschichte von Kyana und ihrer Schwester Aiyana, die später als die sogenannte Eislady in die Geschichte eingehen wird. Es ist eine Reise in die Vergangenheit, in der Hass geschmiedet und Prophezeiungen verkündet wurden.


Meine Meinung 

Anfang des Jahres habe ich schon „Zwillingskronen - Rückkehr des weißen Hirsches“ von Annemarie Blenk gelesen, womit mich die Autorin sehr begeistert hat! Ihr könnt euch also sicherlich denken, wie gespannt ich auf die Vorgeschichte, „Zwillingskronen - Des Königs letzte Kinder“, war. 

Wer den ersten Band der Reihe schon gelesen hat, kennt Aiyana bereits als die Eislady, doch in diesem Band erfahren wir, wie es eigentlich dazu gekommen ist. 
Ich muss gestehen, dass ich schon eine vorgefasste Meinung von ihr hatte, nachdem ich nun natürlich schon weiß, wie ihre Geschichte endet. Deshalb viel es mir ein wenig schwerer mit ihr warm zu werden, als mit ihrer Zwillingsschwester Kyana. Und dennoch… letztlich hat auch ihre Geschichte mich sehr berührt.

Die beiden sind Prinzessinnen des Reiches Dorshan. In Dorshan regiert seit Jahrhunderten die Zwillingskrone - Zwillinge, die zusammen die Macht über Feuer und Eis haben. Es heißt, die Feuergeborenen seien der stärkere Zwilling, doch sie unterschätzen Aiyana…
Die beiden Zwillinge sind komplett gegenseitig und trotzdem ergeben sie zusammen ein tolles Team. Kyana wollte schon immer die Welt sehen. Sie weiß, dass es da draußen mehr gibt als nur Dorshan und auch mit der Herrschaft ihres Vaters und ihres Onkels ist sie nicht zufrieden. Kyana weiß, das von ihr als Prinzessin etwas anderes erwartet wird und trotzdem kann sie nicht anders als Mitleid mit den Bediensteten und ihrem Volk zu haben. 
Bei Aiyana sieht das Ganze schon ein wenig anders aus. Sie ist eine Kämpferin und die eiskalte Maske muss sie aufsetzen, um zu überleben. Und dennoch kennt keiner die echte Macht, die in ihr schlummert. Sie lässt keinen an sich heran, nur ihre Schwester Kyana… und den Hauptmann Griffin. Doch er ist nicht der, der er zu sein behauptet.
Als ihr Vater ihnen verkündet, dass er Ehemänner für sie ausgesucht hat, entscheidet sich Kyana, dass es an der Zeit ist, Dorshan zu verlassen. Anders als ihre Schwester möchte sie diese Entscheidung nicht einfach so hinnehmen. 
Unerwartete Ereignisse führen dazu, dass die Zwillinge getrennt werden, aber Aiyana ist fest entschlossen, ihre Schwester wiederzufinden. 

Was ich an Annemaries Blenks Bücher ganz besonders liebe, ist hier lebhafter und gleichzeitig tiefgründiger, ja teils schon poetischer Schreibstil. Es gibt viele Zitate, die mich tief im Inneren berührt habe. Eines meiner liebsten ist auch auf dem Klappentext abgedruckt:
»Geschichten. Legenden. Träume. Menschen«, flüstert er in mein Ohr, »Sie sind alle aus dem gleichen Stoff gewebt.« 
Ich bekomme eine Gänsehaut. »Und welcher wäre das?«, frage ich amüsiert.
»Sternenstaub«, sagt er. »Wir alle sind aus Sternenstaub.«


Auch die Geschichte hat mir wie auch in Band 1 sehr gut gefallen. Die Autorin verbindet geschickt zwei Handlungsstränge und so verfolgen wir sowohl Aiyanas als auch Kyanas Weg durch die Welt. Die Kapitel werden dementsprechend aus der jeweiligen Perspektive erzählt.
Es dauert nicht lange, bis die Handlung so richtig an Fahrt aufnimmt und so wird es schon schnell spannend. 
Besonders Kyanas Kapitel haben mich gefesselt, da sie so viele verschiedene Orte besucht und so viele neue Menschen trifft. Einige davon werden auch noch in „Zwillingskronen - Rückkehr des weißen Hirsches“ eine Rolle spielen. Die Autorin zeigt uns hier, wie sehr ein einzelner Mensch das Schicksal eines anderen verändern kann.
Während ihre Geschichte nur so vor Farben strahlt, geht es bei Aiyana eher düster zu. Ihre Geschichte hat mich wirklich mitgenommen, ganz besonders zum Ende hin. So gegensätzlich wie die Zwillinge sind, sind wohl auch ihre Schicksale.


Stellenweise hätte ich mir bei Kyana noch gewünscht, dass alles ein wenig langsamer geht. Es fiel mir dadurch ein wenig schwerer, eine richtige Beziehung zu einigen der Nebencharaktere zu knüpfen - bei einigen wiederum war dann die Bindung mit Kyana so stark und intensiv, dass es mich kaum gestört hat.

Fazit

Ich kann euch allen nur empfehlen, zuerst „Zwillingskronen - Rückkehr des weißen Hirsches“ vorher zu lesen und dann natürlich auch diesen Band. Die Reihe und Annemarie Blenk bekommen meiner Meinung nach noch viel zu wenig Aufmerksamkeit, was unbedingt geändert werden muss!
Es war schön, die Geschichte von Kyana und Aiyana zu lesen und so zu erfahren, wie es denn nun eigentlich dazu gekommen ist, dass die beiden Dorshan verlassen und nach Alkator gekommen sind. 
Also, an alle Fantasy Fans: Merkt euch diese Reihe! :)

Bewertung 
4/5☆



Zu guter Letzt möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei Annemarie Blenk für das Rezensionsexemplar bedanken. Danke, dass ich Teil deines Bloggerteams sein darf! ♡

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