Rezension zu „The Beautiful - Tödliche Dämmerung“ von Renée Ahdieh

Inhalt (Klappentext)

Als die junge Schneiderin Celine 1872 in New Orleans ankommt, ist sie von der wilden Lebensfreude der Stadt sofort verzaubert. Eigentlich wollte sie hier ein respektables Leben führen, aber Freunde findet sie stattdessen in der schillernden Unterwelt der Stadt, die von den Toten beherrscht wird. Besonders der rätselhafte Sébastien Saint Germain geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Doch Celine erlebt ein jähes Erwachen, als sich eine grausame Mordserie ereignet. Plötzlich muss sie sich die Frage stellen, Teil welchen Spiels sie geworden ist – und ob die anderen Mitspieler menschlich oder doch etwas ganz anderes sind …

Meine Meinung 

„The Beautiful - Tödliche Dämmerung“ gehört zu den wenigen Büchern, die mich schon ab der ersten Seite ganz in ihren Bann ziehen konnten. Zuvor habe ich bereits „Zorn & Morgenröte“ von Renée Ahdieh gelesen, welches mir sehr gut gefallen hat und bei dem mir besonders der einzigartige Schreibstil der Autorin im Gedächtnis geblieben ist. 

Der Schreibstil ist etwas, was ich ganz besonders an „The Beautiful“ geliebt habe. Die Autorin schreibt sehr bildlich, voller Metaphern und Beschreibungen, dass ich das Gefühl hatte, selbst an Celines Seite im New Orleans des 19. Jahrhunderts zu stehen. Es gibt viele gute Bücher, aber nur selten habe ich auch welche gelesen, bei denen mit die Sprache so fasziniert hat und bei denen ich nicht aufhören konnte, von dem Schreibstil zu schwärmen.

Da Celine aus Frankreich stammt, sind häufiger mal französische Sätze eingebaut, die nicht immer auch übersetzt wurden. Meistens konnte man sich dies aus dem Kontext entschließen und wenn man wie ich seit Jahren französisch in der Schule lernt, stört das nicht allzu sehr. Allerdings habe ich das Buch zusammen mit zwei weiteren Bloggerinnen gelesen, die kein französisch gelernt haben und bei denen es dann schon ein wenig anders aus. Ich persönlich finde, die französischen Einschübe haben zu der Geschichte gepasst, aber da kann man (zurecht) auch anderer Meinung sein.

Celine ist eine junge Schneiderin aus Paris, doch nach einem … nun, man könnte sagen sehr unschönen Vorfall, muss sie aus Frankreich fliehen. Sie möchte ihre Vergangenheit hinter sich lassen und in New Orleans ein respektables Leben führen. Und doch führt sie jede Entscheidung seit ihrer Ankunft weiter weg von dieser Idee. Sie trifft auf Odette, die sie bittet ein Kleid für sie zu schneidern und ehe sie sich versieht, versinkt Celine in einer Welt, die alles andere als respektabel oder sich ist und wird noch dazu Zeugin bei einem Mord, der nicht der letzte sein sollte.
Dann ist da natürlich noch der mysteriöse Sébastien Saint German, der ihr nach einer Begegnung, die ihr eigentlich Angst machen sollte, nicht mehr aus dem Kopf geht. Und ich muss zugeben: mir ging es genauso. 
Die Mordserie scheint irgendwie mit Sébastien und dem ebenso geheimnisvollen Hof der Löwen zusammenzuhängen. Es spielen sich Dinge ab, die nicht menschlich zu sein scheinen und schon bald muss Celine hinterfragen, auf was sie sich da eingelassen hat.

Zwischendurch gab es immer mal wieder Kapitel aus der Perspektive eines Unbekannten, der, wie schnell klar wird, auch in die Mordserie verwickelt ist und es auf jemanden abgesehen hat. Diese Kapitel waren sehr gelungen und haben nicht nur zu der düsteren und mysteriösen Stimmung, die sich durch das Buch zieht beigetragen, sondern noch dazu schön Spannung in die Geschichte gebracht. Ich wollte unbedingt mehr über den Unbekannten erfahren. Auch die restliche Handlung hat mir sehr gut gefallen. Man erfährt Stück für Stück mehr über die dunklen Seiten New Orleans und jede Wendung hat mich das Buch noch mehr lieben lassen. 
Die Liebesgeschichte kann man eher als slow burn bezeichnen, was aber auch sehr gepasst hat. Celine und Sébastien sind beide der Typ Mensch, der so etwas übereilen würde - besonders nicht mit all den Geheimnissen, die auf ihren Schultern lasten. Denn auch Celine, die eigentlich sogar recht unschuldig wirken könnte, hat so einiges in der Vergangenheit erlebt und ist sehr viel taffer und durchtriebener als ihr einige zutrauen würden.

Zum Ende der Geschichte hin erreicht die Handlung ihren Höhepunkt und der Cliffhanger hat mich einfach nur sprachlos zurückgelassen. Besonders da ich so in der Geschichte gefangen war, dass ich kaum mitbekommen habe, wie ich plötzlich am Ende angelangt bin.

Fazit

„The Beautiful“ war ein starker Auftakt der „Hof der Löwen“-Reihe und ich kann es kaum erwarten, die Reihe weiterzulesen. Ich glaube, dass die anderen Bände noch besser werden, jetzt da man weiß, wie viel mehr hinter der Mordserie und dem Hof der Löwen steckt. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine Fantasyreihe mit historischem Setting, einer düsteren und geheimnisvollen Atmosphäre und einer Liebesgeschichte obendrauf sucht!

Bewertung 

4,5-5/5☆

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, Piper Verlag. ♥