Rezension zu „Im Herzen der Nacht“ von Kristina Günak

Inhalt (Klappentext)

Venia ist eine Seelenleserin. Sie bannt den Schmerz der Menschen mit schrillen Farben auf Leinwand und hat sich in der Kunstszene einen Namen gemacht. Was sie tut, weckt allerdings auch das Interesse der Dämonen, und bald darauf bekommt sie von einem der mächtigsten Besuch. 
Der Engel Samuel verbirgt seine Flügel vor den Menschen, denn er hat den Himmel verlassen. Müde von seinem langen Leben hat er sich zurückgezogen und muss trotzdem zu einem letzten Auftrag aufbrechen. Denn die Geschicke der Welt stehen auf dem Spiel und Venia ist der Schlüssel für alles. Doch im Kampf gegen das Böse muss Sam feststellen, dass auch er vor menschlichen Gefühlen nicht gefeit ist. 


Meine Meinung 

Der Klappentext von „Im Herzen der Nacht“ hat mich sofort angesprochen. Ich liebe Geschichten über Engel und Hexen, weshalb klar war, dass ich diese in Kombination unbedingt lesen möchte. Als ich dann gesehen habe, dass ich bei der Mainwunder-Kampagne zu dem Buch dabei sein darf, habe ich mich riesig gefreut.

Was den Schreibstil der Autorin angeht, bin ich ein wenig zwiegespalten. Eigentlich war er schön anschaulich und auch emotional an vielen Stellen, und doch habe ich irgendwie relativ lange gebraucht, um durch das Buch zu kommen, obwohl dieses eigentlich nur rund 250 Seiten lang war. Letztlich kann ich aber gar nicht so genau sagen, was mich da gestört hat.

Die Protagonistin Venia ist eine Hexe mit einer besonderen Fähigkeit, die sie zur Seelenleserin macht. Sie kann einen Blick in die Seele anderer Personen werfen und damit genau Sehen, welche Gefühle sich in ihrem tiefsten Inneren verbergen. Als Künstlerin malt sie diese Gefühle und mittlerweile kennt man sie in der Kunstszene. Das klingt auf den ersten Blick nach einem recht friedlichen Leben, wären da nicht die „Bösen“ - Wesen aus der Hölle, die Venias Kräfte für ihre Ziele missbrauchen wollen.
Der Engel Sam hat seinen Job als Schutzengel vor langer Zeit gekündigt und verbringt seine Tage auf der Erde damit, sich zu betrinken, um all seine Erinnerungen hinter sich zu lassen. Eigentlich möchte er nichts weiter als zu sterben, doch es ist gar nicht so einfach einen Engel zu töten. Die einzige Person, die ihm noch etwas bedeutet, ist seine Adoptivtochter Manu.

Das Buch spielt mitten in Berlin, womit ich eigentlich nicht gerechnet habe, als ich den Klappentext gelesen habe. Dennoch mochte ich das Setting sehr gerne.
Als Sam eines Tages mitbekommt, dass das Tor zur Hölle geöffnet wird, folgt er dem bösen Auftragskiller und Magier Argesai und landet schließlich vor Venias Atelier. Und da Sam nun mal noch immer einen ausgeprägten Beschützersinn hat, auch nachdem er offiziell kein Schutzengel mehr ist, st er nicht bereit sie in dieser Situation allein zu lassen. Zudem haben er und Argesai noch eine offene Rechnung aus der Vergangenheit. 

Man kommt leicht in die Geschichte rein und besonders Sam mochte ich sehr gerne. Aber auch Venia war mir sympathisch, denn sie lässt sich nicht einfach unterkriegen und ist nicht bereit, kampflos aufzugeben. Dennoch hatte es etwas gedauert bis das Buch so richtig an 
Das Worldbuilding kam mir ehrlich gesagt ein wenig zu kurz. Die Grundidee fand ich toll und ich hätte gerne mehr gelesen über die Engel und die Machenschaften von Himmel und Hölle. Doch durch die Kürze des Buches blieb nicht allzu viel Raum, um diese Welt kennenzulernen. 
Auch die Story hat mir an sich ganz gut gefallen, aber auch da hätte ich mir noch einige Seiten mehr gewünscht. Es ging an vielen Stellen ziemlich schnell, sodass ich das Gefühl hatte, dass die Story sich nicht so schön entwickeln konnte und einiges an Tiefe und Potential verloren ging. 
Außerdem hat mir etwas Spannung gefehlt. Zwar gab es am Ende eine Kampfszene, aber auch die kam etwas zu kurz und die Vorfreude und Aufregung bei dem Gedanken an dieses Finale/den Showdown hat ebenfalls gefehlt. 

Fazit

Ich glaube, dem Buch hätten noch so 150 oder 200 Seiten mehr nicht geschadet, um die Story richtig aufzubauen und das gesamte Potential auszuschöpfen. Die Idee fand ich sehr gut und ich glaube, man hätte noch mehr daraus machen können. Ich persönlich bin letztlich aus diesem Grund eher ein Fan von Fantasy-Reihen, weil mir Spannung, Worldbuilding und Charaktere sonst meist zu kurz kommen. 
Nichtsdestotrotz kann ich mir vorstellen, dass das Buch sich besser für die Leser eignet, die gerne mal Fantasy zwischendurch lesen und dann kürzere Bücher oder Einzelbände bevorzugen.

Bewertung 

3-3,5/5☆


An dieser Stelle möchte ich noch einmal herzlich bei Mainwunder und Kristina Günak für das Rezensionsexemplar bedanken! ♡




Infos zum Buch

Titel: Im Herzen der Nacht
Autor: Kristin Günak
Verlag: Selfpublishing
Genre: Paranormal Romance, Fantasy
Seiten: 252 



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