Rezension zu „The Promise that I couldn’t keep“ von Morgan Stern

Inhalt (Klappentext)

Mein Name ist Emma und ich wurde entführt.


Nicht, weil ich einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Und schon gar nicht, weil irgendjemand eine stolze Summe
Lösegeld für mich bezahlen würde.
In diesem Spiel geht es um etwas anderes.
Es geht um mich.
Einzig und alleine um mich.
Um Besessenheit. Und um Liebe.
Ich kenne meinen Entführer.

Als Emma auf einer Party Colin kennenlernt, sprühen auf Anhieb regelrecht Funken zwischen den beiden. Gefühle dieser Intensität sind für Emma zwar völlig neu, doch nur zu gerne lässt sie sich darauf ein und glaubt bald, in Colin die große Liebe gefunden zu haben.
Ihr Traum zerplatzt, als sie feststellen muss, dass sie nicht die einzige Frau in seinem Leben ist.
Monate später steht Colin während eines Stadtbummels plötzlich mit klaren Vorstellungen und einer Waffe neben ihr. Schließlich hat Emma ihm ein Versprechen gegeben …


Meine Meinung 


Der Klappentext hat mich wirklich neugierig gemacht, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte. Vorab muss ich aber sagen, dass ich mit einem Dark Romance Roman oder Romantic Thrill gerechnet habe, da die Autorin - sollte ich mich nicht irren - genau damit geworben hat, weshalb ich das beim Lesen die ganze Zeit im Hinterkopf hatte. 


Der Schreibstil hat mir anfangs noch ein paar Probleme gemacht, bevor ich damit warm geworden bin. Nach einigen Seiten hat es mir dann aber doch nichts mehr ausgemacht. Jedoch hat mich gestört, wie lang die Kapitel waren. Die Länge variierte von 30 bis über 50 Seiten und ich bin da leider nicht der Größte Fan von. 

 

Die Geschichte geht direkt los, ohne große Vorwarnung. In einer Art Rückblende erfahren wir dann, woher Emma und Colin sich eigentlich kennen und wie genau ihre Vorgeschichte aussieht. Ich hätte mir da tatsächlich noch etwas mehr gewünscht, da ich die Verbindung bzw. Beziehung der beiden an dem Punkt nicht ganz nachempfinden konnte und dadurch auch Emmas Schock nicht so empfunden habe wie sie.


Die ersten 100 Seiten haben mir noch recht gut gefallen. Die Entführung wirkte bis dahin ziemlich authentisch und ich war gespannt, wie es weitergehen wird. Zu dem Zeitpunkt konnte ich die Protagonistin Emma auch noch gut verstehen. Sie versucht um jeden Preis zu fliehen und sieht, wie krank Colins „Liebe“ eigentlich ist. Dabei habe ich mit ihr mitgefiebert und mich gefragt, ob sie es letztlich schafft, ihm zu entkommen. Und genau dieser Überlebenswille war einer der Gründe, wieso ich sie anfangs noch gerne mochte. Sie wirkte wie eine starke Frau, die sich ganz sicher nicht von irgendeinem Mann festhalten lassen würde.

Die Autorin hat es so weit gut geschafft, Emmas innere Zerrissenheit und Angst darzustellen. Ich konnte ihre Angst und die chaotischen Gedanken gut verstehen.


Doch während des Lesens habe ich immer weiter auf eine große Wendung oder einen spannenden Höhepunkt gewartet - irgendeine Action. Leider kam aber nichts. In meinen Augen wurde es eher langatmiger und für mich war es schlichtweg kein richtiger Romantic Thrill Roman. Zwar ist die Entführung eine tolle Idee mit viel Potential, aber die Umsetzung hat mich leider enttäuscht. 


Die beiden Protagonisten sind sich immer näher gekommen in der zweiten Hälfte des Buches. Ich konnte dabei Emmas Zuneigung für Colin gar nicht verstehen. Für mich hatte er rein gar nichts liebenswertes. Er entführt sie, erzählt von seiner besessenen Liebe und sonst wirkt sein Charakter eher blass, ohne erkennbare Tiefe. Auch Emma fehlte in meinen Augen leider einiges an Tiefe zum Ende hin.


Die Richtung, die die Geschichte eingeschlagen hat, hat mich wirklich enttäuscht. Emma ist bereit Colin zu lieben und ihm zu vergeben und das auf so eine Weise, dass es geradezu „Stockholm-Syndrom“ schreit. An sich interessant, aber mein größtes Problem dabei war, dass alles komplett romantisiert und verharmlost wurde und es am Ende so klang, als gäbe es nichts, was Colin falsch gemacht hat, da es nun mal seine Art zu lieben war. 

Natürlich gibt es das auch in anderen Dark Romance Romanen, aber da wird wenigstens immer wieder betont, was für „Monster“ die betroffenen Protagonisten sind. Hier war nichts dergleichen. Sogar Emma sah keinen Fehler in Colins Verhalten, obwohl sie zu Beginn noch wie eine Kämpfernatur wirkte.


Zudem hat mich das Setting ein wenig überrascht, weil ich nicht erwartet habe, dass das Buch in Deutschland spielen würde. Eigentlich mag ich das nicht so besonders, wobei mich das hier dann doch nicht wirklich gestört hat.


Fazit


Ich würde das Buch definitiv weder als Dark Romance noch als Romantic Thrill kategorisieren. Die Grundidee passt zwar, aber der Handlungsverlauf war dafür zu harmlos und besaß nicht die nötige Action.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es auch Leser gibt, die genau nach so etwas suchen, weil ihnen andere Bücher zu düster sind, sie aber gleichzeitig mal einen etwas anderen Liebesroman lesen wollen. Sollte das bei euch der Fall sein und euch meine Kritikpunkte nicht ganz so sehr stören, könnt ihr dem Buch ja mal eine Chance geben. Leider war das Buch für mich persönlich eine Enttäuschung und ganz anders als ich erwartet hatte. 


Bewertung 


2-2,5/5☆



Obwohl das Buch leider nicht meins war, möchte ich mich noch einmal bei Morgan Stern für das Rezensionsexemplar bedanken. ♡






Infos zum Buch


Titel: The Promise that I couldn’t keep

Autor: Morgan Stern

Verlag: Selfpublishing

Seitenzahl: 284

Preis [D]: 11,99€ [Taschenbuch]




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