Rezension zu „Free like the wind“ von Kira Mohn
Achtung - es handelt sich um den zweiten Band einer Reihe, jedoch lassen sich die Bände unabhängig voneinander lesen. Die Rezension ist spoilerfrei.
Inhalt (Klappentext)
Rae wirkt nach außen wie jede andere 20-Jährige, innerlich jedoch ist sie zerbrochen. An einem schrecklichen Tag vor vier Jahren hörte ihre Welt auf, sich zu drehen - und sie steht auch heute noch still. Rae ist erstarrt, gefangen in den Scherben ihres Lebens. Bis die Idee einer Freundin sich in ihr festsetzt: wandern gehen in einem von Kanadas Nationalparks. Weite Landschaften. Nur sie und die Natur. Genauer gesagt: nur sie, die Natur und Cayden. Ausgerechnet Cayden. Er ist ein Aufreißer, nimmt nichts ernst. Doch in seinen Augen liest Rae etwas, das sie schmerzhaft gut kennt ...
Meine Meinung
Vor kurzem erst habe ich den ersten Band der Reihe gelesen, der mich noch ein wenig zwiegespalten zurückgelassen hat. Dennoch wollte ich den zweiten Band noch lesen, besonders da ich Rae zuvor wirklich interessant fand und unbedingt mehr über ihre Hintergrundgeschichte erfahren wollte.
Ich muss sagen, dass ich die Protagonisten, Rae und Cayden, in diesem Band lieber mochte, als Haven und Jackson. Beide bekamen hier mehr Tiefe und wurden wirklich interessant durch ihre jeweiligen Hintergrundgeschichten, die mich sogar ein wenig überrascht hatten.
Rae ist an einem Punkt in ihrem Leben angelangt, an dem sie nicht mehr weiter weiß. Sie lebt mit ihren Eltern zusammen und ist tagtäglich der Sorge ihrer Mutter ausgesetzt - dies jedoch nicht grundlos. Vor einigen Jahren ist etwas passiert, dass die Welt der Familie für immer verändert hat. Und bis heute hat Rae es nicht verarbeitet, wodurch sie das Gefühl hat, im Leben nicht mehr voranzukommen.
Cayden wirkt nach außen wie ein typischer, verwöhnter Student. Seine Eltern sind wohlhabend und er lebt von dem Geld seiner Eltern. Sein Vater, ein erfolgreicher Anwalt, möchte, dass Cayden sein Jurastudium erfolgreich abschließt und in seiner Kanzlei arbeitet, doch Cayden ist von der Idee nicht ganz so begeistert. Seine Zeit verbringt er lieber mit Partys und Frauen. Was viele jedoch nicht wissen - hinter der Fassade des reichen Aufreißers verbirgt sich ein Sturm aus Emotionen. Doch nur Rae scheint dies zu sehen.
Anfangs brauchte die Story einige Zeit, um richtig loszugehen und so wird es erst ab der Hälfte des Buches so richtig spannend. Dadurch war der Anfang doch ein wenig langatmig, aber gleichzeitig hilft er uns, die beiden Protagonisten besser zu verstehen. Und da sie, bevor sie im Nationalpark sind, noch recht distanziert sind und sich kaum kennen, liegt der Fokus dort vor allem auf ihren Persönlichkeiten und ihrer Selbstwahrnehmung.
Die zweite Hälfte der Geschichte hat mir noch etwas besser gefallen, als die erste. Der Schreibstil der Autorin blüht richtig auf, sobald die Protagonisten in dem Nationalpark ankommen. Die Autorin beschreibt die Umgebung so lebhaft und schön, dass ich am liebsten selbst dort gewesen wäre. Und das obwohl ich selbst nicht mal ein sonderlich großer Fan von Bergen bin... In Band 1 kam mir der Nationalpark etwas zu kurz und ich bin froh, dass es hier anders ist. Trotzdem muss ich sagen, dass ich erwartet habe, dass der Aufenthalt der Protagonisten noch etwas länger ausfällt, da dies ja der Hauptplot ist.
Während die Liebesgeschichte sich langsam aufbaut während Rae und Cayden Zuhause in Edmonton waren, geht es recht schnell im Nationalpark. Die beiden öffnen sich, frei von dem Druck ihrer Familien und der Außenwelt. Beide kommen sich dabei zwingend näher und werden gute Freunde.
Dennoch kam die Liebe letztlich ein wenig plötzlich. Ab und an gab es einige Momente der Zuneigung, aber am Ende ging es mir dann doch etwas zu schnell. Ich hätte mir an dieser Stelle gewünscht, sie wären sich früher näher gekommen, sodass die Beziehung der beiden sich etwas gleichmäßiger aufbauen könnte. So wurde ich am Ende ein wenig überrascht von der plötzlichen Zuneigung.
Allerdings hat es mir die meiste Zeit doch umso besser gefallen, da es einfach gepasst hat, dass die beiden sich nicht so leicht öffnen.
Auch die tragischen Hintergrundgeschichten der Protagonisten haben mir gut gefallen und die Emotionen kamen gut rüber. Ich war sogar ein Stück weit überrascht, da ich bestimmte Wendungen nicht so kommen sehen habe.
Fazit
Insgesamt gefällt mir der zweite Band der Reihe besser. Die Protagonisten sind mir sympathischer und zum Glück nicht ganz so naiv wie in Band 1 und der Nationalpark spielt hier eine größere Rolle. Man kann das Buch auf jeden Fall in die Kategorie „Wohlfühlbuch“ einordnen und wenn man z.B. die Green-Valley-Love-Reihe von Lilly Lucas mochte, wird diese Reihe einem sicherlich auch gefallen. Alles in allem ein gutes Buch für zwischendurch.
Bewertung
4/5☆
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an den Kyss Verlag, der mir das Buch aks Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. ♡
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